Ratgeber

Einheisbetrag für gesetzlich Krankenversicherte

Im kommenden Jahr zahlen gesetzlich Krankenversicherte nicht mehr den von der Krankenkasse erhobenen Beitragssatz, sondern den Einheitsbeitragssatz von 15,5 Prozent. Experten erwarten, dass spätestens 2010 alle Kassen eine Beitragserhöhung vornehmen werden, ohne neue Leistungen in Ihren Katalog aufzunehmen. Wer jetzt in die Private Krankenversicherung wechselt, sichert sich individuelle Leistungen zu Top-Konditionen.

Der Gesundheitsfonds stößt bei vielen schon jetzt auf Ablehnung. Nicht nur die politische Opposition hat massiven Protest geäußert, auch die meisten am Gesundheitssystem beteiligten Einrichtungen und Verbände halten den Fond für falsch oder dessen Einführung für verfrüht. Auch der Experte für Medizin-Management, Professor Jürgen Wasem, hat sich jetzt kritisch bei einem informellen Gesprächskreis in Berlin geäußert und ein erschreckendes Bild der kommenden Jahre skizziert. Mit Beginn kommenden Jahres werden gesetzlich Krankenversicherte nicht mehr den von der Krankenkasse erhobenen Beitragssatz leisten, sondern einen Einheitsbeitragssatz von 15,5 Prozent von ihrem Lohn zahlen. Für die Mehrheit der Versicherten erhöhen sich damit die Kosten.

Allerdings sieht der Fond mögliche Zusatzprämien vor, die jede Kasse entsprechend der eigenen Haushaltslage von ihren Versicherten einfordern kann. Eine Kasse, die dies 2009 wagt, wird mit einem deutlichen Mitgliederverlust rechnen müssen, da die Versicherten zu einer Krankenkasse wechseln würden, die bislang keine Prämie eingefordert hat. Daher ist zu vermuten, dass spätestens 2010 alle Kassen gemeinsam eine Prämienerhöhung verlangen werden, erklärt Wasem. Das bedeutet, dass ein Kassenwechsel für die Versicherten keine Kostenerleichterung bringt.

Doch das ist noch nicht alles: Überschreitet die Prämie fünf Prozent der Krankenkassenausgaben eines Jahres, steigt der Einheitsbeitragssatz im darauf folgenden Jahr an. Trotzdem können die Kassen weitere Prämien erheben. Das bedeutet für die Versicherten stetig steigende Kosten für die Krankenversicherung, ohne mehr Leistungen dafür zu erhalten. Denn neue Leistungen werden wohl vorerst nicht in den Katalog aufgenommen.