Ratgeber

Minus in der Kasse trifft auf Anstieg der Pflegefälle

Die gesetzliche Pflegeversicherung hat 2007 mit einem Minus von rund 321 Mill. Euro beendet. Seit 1998 übersteigen Ausgaben die Einnahmen. Zwar sind jetzt im Juli sowie 2010 und 2012 Beitragserhöhungen geplant, im Gegenzug werden wohl auch die Ausgaben durch den erwarteten drastischen Anstieg der Pflegefälle um 58 Prozent bis 2030 steigen. Dennoch hält die Bundesregierung die Finanzen bis 2015 für gesichert. Mit einer Privaten Pflegeversicherung sorgen Sie für einen gepflegten Ruhestand.

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Die gesetzliche Pflegeversicherung hat 2007 mit einem Defizit von 321 Mill. Euro abgeschlossen, nachdem sie 2006 noch einen Überschuss von 451 Mill. Euro erwirtschaftete. Laut aktuellen Daten des Gesundheitsministeriums gaben die rund 220 Pflegekassen für die derzeit 2,1 Millionen Leistungsempfänger insgesamt 18,3 Mrd. Euro aus, nahmen aber nur 18 Mrd. Euro ein.

Damit seien bei der Pflegeversicherung wieder „normale Zustände“ eingekehrt, erklärte ein Kassenvertreter die Entwicklung, da der Überschuss im Jahr 2006 lediglich der damals beschlossenen Vorverlegung des Termins der Beitragszahlung zu verdanken gewesen sei. Bereinigt um den Sondereffekt der 13 Monatsbeiträge, hätten die Pflegekassen auch das Jahr 2006 mit einem Minus abgeschlossen.

Rücklagen sind schon fast aufgezehrt
Seit 1998 übersteigen die Ausgaben die Einnahmen in der Pflegeversicherung. Als Folge werden Rücklagen, die in den ersten beiden Jahren nach Gründung der Pflegekassen 1995 gebildet wurden, langsam aufgezehrt. Bis Ende 2007 schrumpften diese von 4,6 auf 3,2 Mrd. Euro. Ohne die Beitragsanhebung für Kinderlose von 1,7 auf 1,95 Prozent 2005 und den Einmaleffekt des vorgezogenen Abführungstermins für 2007 hätten die Rücklagen schon im vergangenen Jahr die gesetzliche Mindestreserve von 1,5 Monatsausgaben unterschritten.

Jedoch soll sich durch die im Juli in Kraft tretende Pflegereform die Situation wieder entspannen. So wird die Beitragsanhebung um 0,25 Prozentpunkte zu jährlichen Mehreinnahmen von etwa 2,5 Mrd. Euro führen. Allerdings müssen damit auch deutliche Leistungsverbesserungen finanziert werden. Denn zum 1. Juli steigen die Leistungssätze in der ambulanten Pflege in der Pflegestufe I von 384 auf 420 Euro im Monat, in der Stufe II von 921 auf 980 und in der höchsten Pflegestufe III von 1.432 auf 1.470 Euro. Auch das Pflegegeld für zu Hause betreute Pflegebedürftige und die Leistungssätze für die dritte Pflegestufe bei Heimunterbringung werden erhöht. An Demenz Erkrankte erhalten künftig statt 460 Euro im Jahr bis zu 2.400 Euro von der Pflegekasse, auch wenn sie vom medizinischen Dienst in keine der drei Pflegestufen eingruppiert wurden.

Dramatischer Anstieg der Pflegefälle bis 2030
Auch geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass die Zahl der Pflegefälle in Deutschland bis zum Jahr 2030 dramatisch zunehmen wird. Sie soll sich um 58 Prozent erhöhen. Aufgrund der Alterung der Gesellschaft wird es dann 3,4 Millionen Pflegebedürftige geben.

Auch wenn die Prognoseberechnungen mit Unsicherheiten behaftet seien, zeigen diese Zahlen dennoch das Ausmaß des Problems, wie der Referent am Münchner ifo-Institut, Herbert Hoffmann, hervorhob. Eine kleiner werdende Gesellschaft müsse immer mehr Pflegefälle schultern. Darum sei eine grundlegende Finanzreform unerlässlich, um dauerhaft die Pflege zu sichern.

Neben den Pflegeheimen müssen sich auch die Kliniken mit steigenden Behandlungszahlen aufgrund der Demographie auseinandersetzen. Es wird ein Anstieg der Behandlungen um 12 Prozent erwartet, insbesondere bei den alterstypischen Erkrankungen wird es eine deutliche Zunahme der Behandlungen geben.

Für 2010 und 2012 sind weitere Leistungserhöhungen geplant. Gleichwohl geht die Bundesregierung davon aus, dass die Pflegefinanzen ohne weitere Beitragserhöhung bis 2015 gesichert sind.

Wer sich nicht auf den Staat verlassen möchte, ist gut beraten privat vorzusorgen - beispielsweise mit einer privaten Pflegezusatzversicherung

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