HIV

Das Humane Immundefizienz-Virus, das auch oft als menschliches Immunschwächevirus bezeichnet wird, gehört zu der Familie der Retroviren. Eine Ansteckung mit dem HI-Virus führt nach unterschiedlich langer Inkubationszeit zur unheilbaren Immunschwächekrankheit AIDS. HIV hat sich in den letzten 30 Jahren zu einer Pandemie entwickelt und hat bisher etwa 25 Millionen Menschen das Leben gekostet. 1983 wurde der HI-Virus Typ 1 entdeckt und drei Jahre später der HI-Virus Typ 2. Beide HIV-Typen stammen vom Affen, der ihn auf den Menschenaffen übertrug. Wie der Virus vom Affen auf den Menschen übertragen werden konnte, ist ungeklärt. Die zwei Typen der HI-Viren können in weitere Untergruppen unterteilt werden, die in verschiedenen Regionen der Welt unterschiedlich häufig vorkommen. Die Übertragung von HIV von Mensch zu Mensch erfolgt durch die Körperflüssigkeiten Blut, Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch und Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit. Solch eine Körperflüssigkeit kann durch verschiedene Eintrittsstellen in den Körper gelangen: Offene, blutende Wunden, Schleimhäute oder leicht verletzliche Außenhäute. Einer der häufigsten Infektionswege ist vor allem der nicht durch ein Präservativ geschützte Geschlechtsverkehr. Wie hoch das Risiko beim Geschlechtsverkehr ist, sich mit HIV anzustecken, hängt von der Viruskonzentration der entsprechenden Körperflüssigkeiten ab. Aber auch das Benutzen von nicht sterilen Spritzen beim Drogenkonsum ist ein sehr häufiger Infektionsweg. Bei Bluttransfusionen oder beim Stillen eines Säuglings kann es ebenfalls zur Ansteckung kommen. Aus diesem Grund werden inzwischen Blutkonserven auf HIV untersucht und Schwangere einem Test unterzogen. Steckt man sich mit HIV an, durchläuft man verschiedene Stadien der Infektion: Fieber, Hautausschläge und Gelenkschmerzen zu Beginn, dann treten veränderte Blutwerte und erste Erkrankungen aufgrund des geschwächten Immunsystems ein. Zwischen einer Ansteckung mit HIV und dem Ausbruch der Krankheit können allerdings Jahre liegen, sofern der Infizierte über ein gutes Immunsystem verfügt. Allerdings kann er die Krankheit weiter übertragen. Bricht die Krankheit aus, verläuft sie in unterschiedlichen Schweregraden und in Schüben. Bisher wurde noch kein Heilmittel und kein Impfstoff gefunden, weshalb ein tödliches Ende der Krankheit wahrscheinlich ist.

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