Elektroenzephalogramm

Das 1924 von Dr. Berger entwickelte Elektroenzephalogramm, kurz EEG, ist eine medizinische Untersuchungsmethode in der Diagnostik, um die Gehirnströme eines Patienten zu messen. Um das EEG durchzuführen, werden auf der Kopfhaut des Patienten 16 oder mehr Elektroden angebracht, dann wird zwischen je zwei der platzierten Elektroden die elektrische Spannungsdifferenz ermittelt. Die gemessenen Hirnströme basieren auf der Aktivität der Nervenzellen in der Hirnrinde, da die Ströme sozusagen die Funktionalität der Nervenzellen widerspiegeln. Diese Gehirnströme werden von den Elektroden erfasst, durch ein spezielles Gerät verstärkt und als Wellen des ermittelten Hirnstromes aufgezeichnet. In normalen Fällen dauert die Messung knapp eine halbe Stunde, liegt ein spezieller Fall vor, ist eine 24-Stunden-Messung notwendig. Es sind vier unterschiedliche Wellen messbar: Alphawellen als Grundimpuls des Gehirns, Betawellen beim Einwirken von Sinnesreizen oder Aktivität, Thetawellen bei Erwachsenen im Schlaf und bei Kindern als normale Wellenform und Deltawellen im Tiefschlaf oder bei Erwachsenen als Hinweis auf eine Schädigung des Gehirns. Die Messung mit dem EEG hinterlässt keine Schäden und kann daher beliebig oft und unbedenklich durchgeführt werden. Das EEG dient zur Erfassung von Hirnschädigungen anhand von veränderten elektrischen Hirnströmen. Das EEG wird daher oft zur Diagnose epileptischer Anfälle genutzt, da dann typische Änderungen im EEG auftreten, aber auch in anderen Bereichen kann es eingesetzt werden, wie zum Beispiel beim Untersuchen chronischer Schlafstörungen.