Ratgeber

Garantiefonds, teuer erkaufte Alternative

Wer in unruhigen Börsenzeiten beabsichtigt, Geld anzulegen, steht vor schwierigen Entscheidungen. Viele suchen nach einer Möglichkeit, Kapital so anzulegen, dass es vor Verlusten geschützt ist. Trotzdem würde man gern an eventuellen, positiven Entwicklungen am Geldmarkt profitieren. Wer bei dieser Entscheidung nicht vollständig in den Spagat gezwungen werden möchte, für den sind Garantiefonds eine gute Alternative.

Jedoch eine, mit einem etwas bitteren Beigeschmack. Man muss sich im Durchschnitt etwa zehn Jahre binden, und so lange es am internationalen Markt nicht besser läuft, ist auch hierbei nicht mit Traumrenditen zu rechnen. Gerade bei langfristigen Anlagen verzichten Investoren bei Garantiefonds auf rund die Hälfte der Rendite.

Dafür bieten Garantiefonds, was sich Anleger in schlechten Zeiten schon immer gewünscht haben: Garantierten Schutz vor dem Verlust des angelegten Kapitals.

Bei dieser Anlageform bekommen die Investoren mindestens das eingesetzte Kapital ausgezahlt. Gleichzeitig können sie, je nach Art des Fonds, von positiven Entwicklungen profitieren. Wer jedoch sein Kapital vorfristig aus dem Fondsvermögen entnimmt, verliert diese Garantie. Dies kann, abhängig von der jeweiligen Kursentwicklung, böse Folgen haben. Denn auch Garantiefonds sind von der aktuellen Börsenlage betroffen.

Derzeit notieren viele Garantiefonds im Minus, betrachtet man die Jahresentwicklung. Dennoch können sich Anleger entspannt in ihrem Sessel zurück lehnen. Sofern sie ihre Fondsanteile bis zum Ende der Laufzeit halten wollen. Denn gerade auf lange Sicht kann diese Anlageform ihre Vorteile ausspielen.

Wie sehr Garantiefonds den Geschmack der Anleger treffen, zeigen die Zahlen vom Bundesverband Investment und Asset Management (BVI). Bei den so genannten wertgesicherten Fonds konnten im Januar und Februar diesen Jahres Kapitalzuflüsse von rund 460 Millionen Euro verzeichnet werden. Klassische Aktienfonds verloren im selben Zeitraum fast 1,8 Milliarden Euro. Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache und weisen sicher daraufhin, in welche Richtung Anlagetrends sich aktuell bewegen. Diese Bewegungsrichtung am Anlagemarkt dürfte mindestens so lange anhalten, bis sich die Börse langfristig in eine positive Richtung bewegt. Und damit ist, zumindest im Augenblick, nicht zu rechnen.

Betrachtet man die Renditen von klassischen Aktienfonds und Garantiefonds, so wird sofort klar, dass aus Renditesicht die Garantiefonds den Aktienfonds nicht das Wasser reichen können. Dies liegt insbesondere daran, dass bei den garantierten Anlagen ein großer Teil des Fondsvermögens in risikoarmen bis risikolosen Investments liegt. Nur so ist es möglich, am Ende der Fondslaufzeit die Einlagen auch wieder zu 100% auszahlen zu können. Jedoch mit negativen Auswirkungen auf den Ertrag.

Garantiefonds erzielten in den letzten drei Jahren im Mittel 3,6% Rendite pro Jahr. Nach den Abzügen von Depotgebühren und Ausgabeaufschlägen ist noch immer ein Plus von 1,3% jährlich zu verzeichnen. Andere risikolose Anlageformen brachten es im Durchschnitt auf 3,4% Zinsgewinn im Jahr und dies ohne die Kosten des Garantiefonds!

Selbst wenn der Fond Verluste einfährt und es am Ende der Laufzeit zum Garantiefall kommt und man 100% des Geldes wieder ausgezahlt bekommt, hat man durch die Inflation reale Verluste eingefahren. Deswegen sollte man sich gerade bei langfristigen Geldanlagen nicht unbedingt für diese Anlageform entscheiden.

Garantiefonds könnten sich für kürzere Investments in Krisenzeiten eignen. Ideal wäre eine Anlagedauer von ein bis drei Jahren. Doch leider existiert diese Möglichkeit nicht.

Es besteht allerdings die Möglichkeit, sich diese Garantien mit ein wenig Anlagegeschick selbst zu geben. Wer zum Beispiel 10.000 Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren ohne Verlustrisiko anlegen möchte, hat folgende Möglichkeiten. Man könnte eine Summe von 8.000 Euro auf einem Festgeldkonto deponieren. Bei einem Zinssatz von etwas über vier Prozent sind daraus nach Ablauf von fünf Jahren wieder 10.000 Euro geworden. Mit den restlichen 2.000 Euro sind Investitionen in risiko- aber ertragreichere Investments möglich. Auch wenn man mit den 2.000 Euro einen Totalverlust einfährt, hat man am Ende noch immer die ursprünglichen 10.000 Euro. Aber hat sich das Investment rentiert, bekommt man deutlich höhere Renditen als bei den Garantiefonds und zwar, ohne sich langfristig binden zu müssen.

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